Der Vorfall um das ungeahndete Handspiel des Spaniers Marc Cucurella im EM-Viertelfinale als Deutschland unglücklich ausschied, sorgte im Sommer für Aufsehen in der deutschen Fußballwelt und wurde durch die UEFA erneut entfacht. Die „Handball-Aktion“, die im Viertelfinale der Europameisterschaft unbestraft blieb, führte zu großer Aufregung und Diskussionen. Hierzu kam es während des EM-Viertelfinales, bei dem sich Spanien und Deutschland gegenüberstanden. Mit dem Spielstand von 1:1 in der Verlängerung hätte dem deutschen Team ein entscheidender Elfmeter zugesprochen werden müssen. Stattdessen endete das Spiel mit einem späten Gegentor, was das Ausscheiden Deutschlands aus dem Turnier besiegelte. Die UEFA gab nun zu, dass es im Nachhinein ein Elfmeter gewesen wäre. Kann man hier in der ARD nochmals anschauen.
Kroos nachträglich Europameister?
Toni Kroos hätte sich bei diesem Turnier ein triumphales Ende seiner Karriere gewünscht, doch das Schicksal wollte es anders. Der verpasste EM-Pokal in Berlin bleibt für Kroos nur ein Traum. Als die UEFA schließlich den fehlenden Elfmeterpfiff zugab, löste das eine Welle der Empörung aus. Für Kroos bot dies Anlass zur Ironie, als er sich scherzhaft fragte, ob er sich nun nachträglich Europameister nennen könne.
In der deutschen Fußballgemeinschaft herrscht Unmut. Lothar Matthäus, deutscher Rekord-Nationalspieler, äußerte seinen Ärger darüber deutlich. Seiner Meinung nach wurde Deutschland „offenbar betrogen“. Die Tatsache, dass dieses Fehlurteil erst Monate später anerkannt wird, empfindet er als eine Unverschämtheit. Matthäus kritisierte das langsame Agieren der UEFA, die erst nach dreimonatiger Analyse zu dieser Einsicht kam.
Das Bekanntwerden der UEFA-Entscheidung zog auch Konsequenzen im öffentlichen Raum nach sich. Der Radiosender SWR3 initiierte eine Petition, die Wiederholung des Spiels zu verlangen. Diese Initiative strebt an, 30.000 Unterschriften zu sammeln. Die zentrale Argumentation dahinter: Der Fehlentscheid habe das Spiel entscheidend beeinflusst, so die Sicht der Beteiligten.
Demgegenüber sieht sich die UEFA mit der Herausforderung konfrontiert, derartige Situationen in Zukunft zu vermeiden und möglicherweise Regeländerungen in Betracht zu ziehen, um den fairen Verlauf von Spielen sicherzustellen. Die Frage nach der Verantwortung der Schiedsrichter bleibt eine zentrale Diskussion in der Fußballgemeinschaft.
Während diese Diskussionen noch andauern, bleibt für Kroos und das deutsche Team der bittere Nachgeschmack eines nicht erreichten Triumphes. Der Vorfall verdeutlicht die Bedeutung von Schiedsrichterentscheidungen und deren direkte Auswirkungen auf den Spielverlauf sowie die Karriere einzelner Sportler. In der Hoffnung auf Verbesserungen bleibt abzuwarten, welche Schritte die UEFA in Zukunft unternehmen wird, um solche Szenarien zu vermeiden.