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Deutschland hat nach starker Vorstellung Italien mit 4:1 (2:0) bezwungen und somit ein imposantes Zeichen für die EM 2016 in Frankreich gesetzt. Auch in der Höhe war der Sieg in der mit 62.653 nicht ganz ausverkauften Allianz-Arena in München gegen eine enttäuschende Squadra Azzurra absolut verdient. Den Torreigen eröffnete Toni Kroos (24.), bevor Mario Götze (45.) kur vor der Pause erhöhte. Nach dem Wechsel verbuchte Jonas Hector (59.) sein erstes Länderspieltor und Mesut Özil (75.) verwandelte einen Elfmeter souverän. Italien kam durch Stephan El Shaarawy (83.) zum Ehrentreffer.
Im Vergleich zur 2:3-Pleite gegen England am Samstag behielt Deutschland über 90 Minuten die volle Konzentration und Motivation, wobei die Dreierkette in der Abwehr mit Mats Hummels, Shkodran Mustafi und Antonio Rüdiger vor Neuer-Vertreter Marc-Andre ter Stegen sehr sicher stand und Unterstützung von den beiden Außenverteidigern Sebastian Rudy und Hector bekam. Auf der Doppelsechs entschied sich Bundestrainer Joachim Löw mit Toni Kross und Mesut Özil für eine sehr technisch beschlagene Variante, die gerade dem deutschen Offensivspiel gut tat. In der Offensive wirbelte das Sturmtrio Thomas Müller, Julian Draxler und Götze, dass mit seinen vielen Positionswechsel für Unruhe sorgte.
Kroos und Götze netzen ein
Gegen Angstgegner Italien übernahm Deutschland von Beginn an die Kontrolle und folgerichtig fiel auch die Führung. Nach scharfer Flanke von Müller, der das DFB-Team erstmals als Kapitän aufs Feld führte, landete der Ball bei Kroos, der mit einem platzierten Flachschuss aus 18 Metern Italien-Keeper Gianluigi Buffon keine Chance ließ. Von Italien kam hingegen herzlich wenig und so blieb ter Stegen weitestgehend beschäftigungslos.
Gefahr strahlte einzig der Weltmeister aus, der nach der Führung weiter drückte und sich kurz vor dem Pausenpfiff mit dem 2:0 belohnte. Wieder bereite Müller vor, dessen Flanke WM-Held Götze per Kopf in die Maschen beförderte. Der beim FC Bayern versauernde Offensivakteur war die Freude über sein 17. Tor im 50. Länderspiel sichtlich anzumerken.
Hector mit erstem Länderspieltor – Özil souverän vom Punkt
Götze war es auch, der mit einer sehenswerten Hackenablage den dritten Treffer einleitete. Dessen Pass nahm der agile Draxler auf und spielte auf dem linken Flügel seine Geschwindigkeit aus. Der Schalker behielt die Übersicht und legte quer auf den mitgelaufenen Hector, der souverän zum 3:0 vollstreckte. Während Deutschland Spielfreude zeigte, blieb Italien über weite Strecken äußerst blass. Es dauerte bis zur 68. Minuten, bis Keeper ter Stegen erstmals geprüft wurde und einen Schuss von Simone Zaza abwehren musste.
Doch die DFB-Elf hatte immer noch nicht genug. Als Buffon den allein vor ihm auftauchenden Sebastian Rudy von den Beinen holte und der österreichische Schiedsrichter Oliver Drachta zu Recht auf Strafstoß entschied, ließ sich Özil die Chance nicht entgehen und verwandelte den Elfmeter sicher. 4:0 gegen Italien! Es wäre der höchste deutsche Sieg gegen Italien gewesen, doch El Shaarawy machte den historischen Traum zunichte. Der Angreifer kam in zentraler Position 20 Meter vor dem Kasten ungestört zum Schuss, der noch von Rüdiger abgefälscht wurde und somit für ter Stegen unhaltbar war.
Deutschland – Italien: Reaktionen und Stimmen
Joachim Löw (Bundestrainer): „Heute haben wir insgesamt clever gespielt, gut verteidigt und gute Angriffe nach vorne gezeigt. Mesut Özil und Toni Kroos haben ihre Sache im defensiven Mittelfeld sehr gut gemacht. Alle Spieler haben ihre Aufgabe sehr gut erfüllt.“
Mats Hummels: „Heute haben wir gesehen, was passiert, wenn wir mit der richtigen Mentalität auf den Platz gehen. Das hat heute gepasst. Unsere variable Fünferkette hat gut funktioniert.“
Toni Kroos: „Wir wollten aus einer kompakten Defensive kommen, das ist heute ganz gut gelungen. Sicher war es gut, dass wir ein anderes Gesicht gezeigt haben als gegen England. Freundschaftsspiel hin oder her, das interessiert mich nicht. Ich will jedes Spiel gewinnen.“
Mario Götze: „Ich bin sehr glücklich. Für mich war es wichtig, wieder spielen zu können. Ich habe es vermisst. Es ist super, dass der Trainer mir das Vertrauen gegeben hat. Das war ein tolles Gefühl, wieder auf dem Platz zu stehen.“