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Die FIFA steht kurz davor, Saudi-Arabien als Ausrichter der Fußball-WM 2034 zu bestätigen, trotz massiver Kritik von Menschenrechtsorganisationen an der Menschenrechtslage im Land. Australien, ein potenzieller Konkurrent, hat seine Bewerbung offiziell zurückgezogen, was den Weg für Saudi-Arabien praktisch freimacht. Kritiker werfen der FIFA vor, durch frühere Entscheidungen die Vergabe an das umstrittene Königreich begünstigt zu haben. Neben Christiano Ronaldo spielen allerhand andere Topstars mittlerweile in der Fußballliga von Saudi Arabien.
Kritik an der Vergabe
Am heutigen Dienstag hat die Bewerbungsfrist für die Ausrichtung der Fußball-Weltmeisterschaft 2034 geendet. Für Menschenrechtler stellt die wahrscheinliche Vergabe der WM an Saudi-Arabien eine bedenkliche Entscheidung dar. Minky Worden, Direktorin von Human Rights Watch (HRW), kritisiert die FIFA scharf und bezeichnet die mögliche Vergabe an ein Land mit einer problematischen Menschenrechtsbilanz als bloße „Augenwischerei“.
Sportswashing durch Saudi-Arabien
Es wird erwartet, dass die FIFA bereits heute am Dienstag nach Ende der Bewerbungsfrist eine Entscheidung trifft. Interessierte Nationen müssen bis dahin ihre Bewerbungsabsicht offiziell bestätigen. Doch viele potenzielle Bewerber haben sich bereits zurückgezogen. Sollte Saudi-Arabien als einziger oder zumindest als Hauptfavorit für die Ausrichtung der WM übrigbleiben, wäre das für HRW ein Desaster und ein weiterer Beweis für das sogenannte „Sportswashing“ des Landes.
FIFA’s Menschenrechtsrichtlinien in Frage gestellt
Die FIFA hat nach der umstrittenen WM 2022 in Katar weiterhin mit Kritik zu kämpfen. Die Vergabe solch großer Veranstaltungen ohne die nötige Sorgfalt und Transparenz kann zu Korruption und schweren Menschenrechtsverletzungen führen. Dabei hat die FIFA bereits 2017 eine Menschenrechtsrichtlinie verabschiedet, die klar festlegt, dass sich Bewerberländer an strenge Menschen- und Arbeitsrechtsstandards halten müssen.
Menschenrechtssituation in Saudi-Arabien
HRW weist darauf hin, dass die Menschenrechtssituation in Saudi-Arabien besorgniserregend ist. Beispiele hierfür sind Massenhinrichtungen, Unterdrückung von Frauenrechten und die Tötung von Migranten an der Grenze zum Jemen. Zusätzlich werden Regierungskritiker gefoltert und inhaftiert, religiöse Minderheiten unterdrückt und bestimmte Beziehungsformen mit dem Tod bestraft.
Australiens Rückzug
Australien hat offiziell bekannt gegeben, dass sie ihre Bewerbung für die WM 2034 zurückziehen. Dies öffnet Saudi-Arabien praktisch die Tür, da andere potenzielle Bewerber ebenfalls zurückgetreten sind oder ihre Unterstützung für das Königreich geäußert haben. Kritiker behaupten, dass die FIFA durch ihre Planungen den Weg für den umstrittenen saudischen Herrscher Mohammed bin Salman geebnet hat. Australien, das 2023 zusammen mit Neuseeland Gastgeber der Frauen-WM sein wird, plant nun, sich für andere Fußballveranstaltungen zu bewerben und wird 2032 die Olympischen Sommerspiele in Brisbane ausrichten.
Fragen und Antworten:
Warum ist die Vergabe der WM 2034 an Saudi-Arabien umstritten?
Die Vergabe ist hauptsächlich aufgrund der bedenklichen Menschenrechtslage in Saudi-Arabien umstritten. Kritiker weisen auf Massenhinrichtungen, Unterdrückung von Frauen und die Tötung von Migranten hin. Außerdem gibt es Bedenken hinsichtlich der mangelnden Transparenz und Sorgfalt der FIFA bei der Vergabe von Großveranstaltungen.
Warum hat Australien seine Bewerbung zurückgezogen?
Australien hat seine Bewerbung nach sorgfältiger Abwägung aller Faktoren zurückgezogen. Obwohl der genaue Grund nicht explizit genannt wurde, könnte die starke Position Saudi-Arabiens und die Unterstützung anderer Länder für das Königreich eine Rolle gespielt haben.
Welche anderen Veranstaltungen plant Australien in naher Zukunft auszurichten?
Australien hatte 2023 zusammen mit Neuseeland die Frauen-WM ausgerichtet. Zudem plant das Land, sich für den Asien-Cup 2026 der Frauen und die Klub-WM der Männer 2029 zu bewerben. Darüber hinaus werden 2032 die Olympischen Sommerspiele in Brisbane stattfinden.