Bayer Leverkusen hat einen entscheidenden Schritt in Richtung Europa-League-Finale gemacht. Nachdem der erste Teil der ersehnten Revanche gelungen war, applaudierte Xabi Alonso zufrieden mit seinen unbesiegbaren Spitzenspielern der Werkself. Das Halbfinal-Trauma scheint fast überwunden, das Finale ist nahe – mit einem souveränen 2:0 (1:0) gegen die AS Rom im Halbfinal-Hinspiel der Europa League kam Bayer Leverkusen dem Triple einen großen Schritt näher. Zudem blieb die Mannschaft auch im 47. Pflichtspiel dieser Saison ungeschlagen.
„Wir haben das sehr, sehr gut gemacht. Das sollte uns einen großen Schub geben“, erklärte Robert Andrich (73.), der mit einem spektakulären Distanzschuss zum 2:0 traf, bei RTL: „Wir haben unsere erste Halbzeit erfolgreich abgeschlossen. Nun müssen wir das Ergebnis zu Hause bestätigen.“
Nationalspieler Florian Wirtz erzielte vor der Pause die Führung (28.), gefolgt von einem weiteren Tor durch seinen Teamkollegen Andrich – der scherzhaft über seinen Schlenzer sagte: „Den kann ich ganz gut.“ Auf dem Weg zu einer perfekten Saison dürfte Bayer am kommenden Donnerstag (21.00 Uhr/RTL) in der heimischen BayArena das Ziel, das Finale in Dublin am 22. Mai, kaum noch zu nehmen sein.
Revanche geglückt
Spieler und Fans dachten vor dem Spiel an „Revanche“, erinnerten sich noch gut an die Begegnungen im Mai des Vorjahres. Damals erreichten die von Trainer Jose Mourinho geleiteten Italiener nach einem 1:0 in Rom ein 0:0 im Rückspiel. Alonso sprach jedoch lieber von einer „zweiten Chance“ und wählte nach drei sieglosen Spielen in Folge eine etwas defensivere Aufstellung.
Der Baske verzichtete zunächst auf einen klassischen Stürmer, sowohl der ehemalige Römer Patrik Schick als auch Victor Boniface waren anfangs Ersatzspieler. Im Vergleich zum Last-Minute-Unentschieden am Wochenende gegen den VfB Stuttgart (2:2) waren die unverzichtbaren Granit Xhaka und Wirtz wieder in der Startelf, und auch Jonathan Tah war rechtzeitig fit.
Bayer-Kapitän Jonathan Tah hatte es in der Innenverteidigung mit Romelu Lukaku zu tun und erhielt früh eine Gelbe Karte (16.). Nach dieser Szene nahm das Spiel im altehrwürdigen Stadio Olimpico deutlich an Fahrt auf.
Lukaku traf die Latte (21.), auf der Gegenseite schoss Jeremie Frimpong ins Außennetz (23.) – und Wirtz brachte Bayer in Führung. Nach einem katastrophalen Rückpass von Roma-Verteidiger Rick Karsdorp nutzte Bayers Techniker eine Vorlage von Alejandro Grimaldo mühelos.
Unter den Fans der Giallorossi machte sich zunehmend Unruhe breit, während die 2400 mitgereisten Bayer-Anhänger ebenso verzweifelten. Erneut Wirtz (31./38.) und Frimpong (34./45.+1) hätten das Spiel bereits zur Halbzeit entscheiden können, während für Rom lediglich ein Schuss von Kapitän Lorenzo Pellegrini noch Gefahr bedeutete (43.).
Die Gastgeber starteten deutlich mutiger in die zweite Halbzeit. Karsdorp hätte seinen Fehler beinahe wiedergutgemacht (49.), auch Bryan Cristante hatte eine große Chance auf den Ausgleich (56.). Danach übernahm Bayer wieder die Spielkontrolle – und Andrichs Schuss in den Winkel aus 20 Metern war das Highlight des Abends.