Fußball heute: Tuchel geht, der FC Bayern sucht weiter einen Trainer

Thomas Tuchel wird den FC Bayern München zum Saisonende verlassen, wie ursprünglich vereinbart. Die Münchner müssen nun erneut auf Trainersuche gehen. Trotz der Hoffnungen auf eine Kehrtwende bleibt Thomas Tuchel bei seiner Entscheidung vom Februar. „Es bleibt bei der Vereinbarung vom Februar„, erklärte er am Freitag und fügte hinzu: „Wir haben keine Einigung für eine weitere Zusammenarbeit gefunden.“ Somit stehen die Bayern weiterhin ohne neuen Trainer da.

Thomas Tuchel, Trainer vom FC Bayern München (Foto Depositphotos.com)
Thomas Tuchel, Trainer vom FC Bayern München (Foto Depositphotos.com)

Die Verantwortlichen des FC Bayern waren nach der im Februar getroffenen Vereinbarung, den bis 2025 laufenden Vertrag mit Tuchel aufzulösen, bereit, ihre Entscheidung zu überdenken. Ein Tag nach dem Champions-League-Aus gegen Real Madrid hatten sie das Gespräch mit Tuchel gesucht. „Es gab die theoretische Möglichkeit, eine 180-Grad-Wende zu machen“, berichtete Tuchel. Doch am Donnerstag war das Thema endgültig vom Tisch.

Tuchels Erklärung

Tuchel erklärte, dass die Gründe für seine Absage „minimal“ seien, ohne weiter ins Detail zu gehen. Er habe eine Vertragsverlängerung bis 2026 verlangt, doch die Entscheidung vom 21. Februar, die Zusammenarbeit am Ende dieser Saison zu beenden, sei ausschlaggebend gewesen. „Warum die Entscheidung im Februar getroffen wurde, war mir nicht klar“, so der 50-Jährige.

Seit dem 21. Februar habe er sich mental auf seinen Abschied eingestellt, betonte Tuchel. Er konnte nicht nachvollziehen, warum er nach zahlreichen Absagen bei der Trainersuche nun wieder die richtige Wahl sein sollte. Die Kritik von Uli Hoeneß habe keine Rolle bei seiner Entscheidung gespielt.

Weiterer Rückschlag auf der Trainersuche

Für Sportvorstand Max Eberl bedeutet Tuchels Absage einen weiteren Rückschlag. Nach Absagen von Xabi Alonso, Julian Nagelsmann und Ralf Rangnick sowie einer erfolglosen Anfrage bei Oliver Glasner (jetzt Crystal Palace) setzte Eberl auf Tuchel. Auch intern hatte sich Unterstützung für Tuchel abgezeichnet, etwa durch Kapitän Manuel Neuer.

Nun verabschiedet sich Tuchel dennoch – erhobenen Hauptes und mit etwas Wehmut. „Es fällt natürlich schwer“, sagte er und erinnerte an besondere Erlebnisse in der Champions League, die die Mannschaft und den Stab zusammengeschweißt hätten. Das positive Feedback der letzten Wochen war die Grundlage für erneute Gespräche, aber nicht für eine weitere Zusammenarbeit.

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Tuchel zog auch Bilanz seiner Amtszeit, die er im März letzten Jahres übernahm. Eine titellose Saison sei für den FC Bayern nie zufriedenstellend, erklärte er, doch man müsse die Saison differenziert betrachten. Das Aus im DFB-Pokal gegen Saarbrücken sei enttäuschend gewesen, doch angesichts von Verletzungsproblemen und der starken Leistung von Bayer Leverkusen sei die Punkteausbeute in der Bundesliga respektabel. Die Champions League-Saison sei bis zur 87. Minute in Madrid nahezu perfekt verlaufen.

Er, sein Trainerteam und die Mannschaft hätten stets ihr Bestes gegeben, um maximale Erfolge zu erreichen, und könnten erhobenen Hauptes auf die vergangenen 15 Monate zurückblicken.