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Horst Hrubesch, der Frauen-Bundestrainer, bereitet sich auf seine letzte große Aufgabe als Fußballtrainer bei den Olympischen Spielen vor. Vor dem Auftaktspiel gegen Australien sprach er mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) über die Faszination Olympia, seine sportlichen Ziele und persönliche Eindrücke.
Die Vorfreude auf Olympia
Hrubesch erklärte, dass es zunächst wichtig war, das Ziel, an den Olympischen Spielen teilzunehmen, überhaupt zu erreichen. Dies sei der Mannschaft im Großen und Ganzen souverän gelungen. Nun beginne es langsam zu kribbeln, denn die Vorfreude auf das Großereignis sei spürbar.
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Erinnerungen an Rio 2016
Hrubesch erinnerte sich an die Olympischen Spiele 2016, wobei er betonte, dass ein Vergleich schwierig sei, da man damals den Kader nicht wie gewünscht zusammenstellen konnte. Trotzdem sei die Mannschaft in der kurzen Vorbereitung und während des Turniers zusammengewachsen, was eine besondere Faszination mit sich brachte. Entscheidend sei der Glaube an den Sieg und die Bereitschaft, mehr zu investieren. Diese Einstellung werde auch von der aktuellen Mannschaft erwartet.
Begegnungen und Eindrücke
Besonders beeindruckend fand Hrubesch die Begegnungen mit anderen Athleten wie den französischen Handballern und Usain Bolt. Auch die Vielfalt beim Essen, wo beispielsweise einer auf dem Teppich betete, während bei anderen der Pfarrer anwesend war, habe ihn fasziniert. Diese Normalität und die bunten, lachenden Gesichter seien prägende Eindrücke.
Das Flair des Olympischen Dorfs
Hrubesch berichtete, dass in Marseille und den anderen Standorten alles weitläufiger sei. Erst im Olympischen Dorf werde man das echte Olympia-Gefühl richtig erleben. Der Einzug ins Olympische Dorf sei daher auch eine sportliche Triebfeder.
Sportliche Ziele und Herausforderungen
Die Teilnahme allein reiche nicht aus, so Hrubesch. Er glaube, dass die Mannschaft sehr weit kommen könne und dies auch das Ziel sein müsse. Wichtig sei es, die eigenen Tugenden und die Qualität der Mannschaft zu erkennen und zu nutzen. Trotz der starken Gruppe mit Australien, den USA und Sambia, sei man selbstbewusst und wolle das Beste daraus machen.
Vorbereitung auf starke Gegner
Hrubesch unterstrich, dass alle Gegner körperlich stark seien. Besonders die US-Amerikanerinnen seien dafür bekannt, 100 Prozent von Anfang bis Ende zu geben. Auch Australien stelle eine ähnliche Herausforderung dar, während bei Sambia die schnellen Stürmerinnen ein Risiko darstellten. Angst habe die deutsche Mannschaft jedoch vor keinem Gegner.
Abschied als Trainer
Nach den Olympischen Spielen werde Hrubesch zumindest als Frauen-Bundestrainer aufhören, was von Anfang an klar kommuniziert wurde. Er sei sich nicht sicher, was danach komme, aber vom Grundsatz her sei seine Trainerkarriere beendet, auch wenn er noch einen Vertrag beim HSV bis 2025 habe. Danach wolle er erstmal Luft holen.
Einfluss der Familie
Hrubesch betonte, dass seine Frau immer ein Wörtchen mitzureden habe und ihn sonst nicht 50 Jahre behalten hätte. Sie reise mit einer Freundin nach Frankreich, um die ersten beiden Spiele anzuschauen. Wie es danach weitergehe, entscheiden die beiden Frauen, worauf Hrubesch keinen Einfluss nehmen wolle.
Rolle als „Menschenfänger“
Zu seiner oft beschriebenen Rolle als „Menschenfänger“ äußerte sich Hrubesch kritisch. Es gehe ihm vielmehr darum, die Gruppe homogen aufzustellen und Verantwortung zu übernehmen. Er spiele immer mit offenen Karten, und die Spielerinnen wüssten oft schon drei Tage vorher, wer spielen werde und wer nicht.
Mit diesen klaren Ansichten und seiner langjährigen Erfahrung geht Horst Hrubesch in sein letztes großes Turnier als Trainer, bereit, noch einmal alles zu geben und die Faszination Olympia voll auszukosten.