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Manuel Neuer hat seine Karriere in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft beendet. Nach 15 Jahren als Nummer eins verkündete der 38-Jährige diese Entscheidung über Instagram und sein Management. Er hatte nach der Heim-EM seine Zukunft im DFB-Trikot offengelassen und wird auf weitere Einsätze im Nationalteam verzichten. Somit wird endlich Marc-André ter Stegen die Nummer 1 von Deutschland sein.
Neuer, der 124 Länderspiele absolviert hat, betonte, dass ihm die Entscheidung nicht leichtgefallen ist. Obwohl er sich körperlich gut fühlt und die Weltmeisterschaft 2026 ihn gereizt hätte, möchte er sich in Zukunft voll und ganz auf den FC Bayern München konzentrieren. Sein Vertrag beim Verein läuft noch bis 2025.
Neuer informiert den Bundestrainer – letztes Spiel war das EM-Viertelfinale
Manuel Neuer teilte dem Bundestrainer Julian Nagelsmann am Mittwochmorgen in einem „vertrauensvollen und wertschätzenden Gespräch“ seine Entscheidung mit. Sein Management bestätigte dies in einer Mitteilung. Neuers letztes Länderspiel fand beim EM-Viertelfinale gegen Spanien statt, das Deutschland verlor.
Neuer, der 61-mal als Kapitän für die Nationalmannschaft auflief, blickt stolz auf diese Zeit zurück. „Der Gewinn des WM-Titels 2014 und die besondere Atmosphäre während der Heim-EM in diesem Jahr sind Highlights, für die ich extrem dankbar bin.“ Er betonte, dass es ihm eine Ehre gewesen sei, bis 2023 Kapitän der deutschen Nationalmannschaft zu sein und das Trikot zu tragen: „Ich habe es geliebt, das Trikot der deutschen Nationalmannschaft zu tragen.“
Eine neue Ära beginnt, da der Platz damit frei für Marc-André ter Stegen ist.
Nationalmannschaft: 124 Länderspiele seit 2009 (Debüt am 2. Juni 2009 beim 7:2 gegen die Vereinigten Arabischen Emirate), vom 1. September 2016 bis Ende 2022 Kapitän der DFB-Auswahl, letztes Spiel am 5. Juli 2024 beim 1:2 n.V. im EM-Viertelfinale gegen Spanien
Erfolge (Nationalmannschaft): Weltmeister 2014, WM-Dritter 2010, EM-Halbfinale 2012, 2016, U21-Europameister 2009
Erfolge (Verein): Champions-League-Sieger 2013 und 2020, Klub-Weltmeister 2013 und 2020, Champions-League-Finalist 2012, Deutscher Meister 2013, 2014, 2015, 2016, 2017, 2018, 2019, 2020, 2021, 2022, 2023, DFB-Pokal-Sieger 2011, 2013, 2014, 2016, 2019, 2020.
Auszeichnungen: Deutschlands Fußballer des 2011, 2014, Silbernes Lorbeerblatt 2010, 2014 (SID)
Neuer geht: Zeitenwende im deutschen Tor
Manuel Neuer beendet seine Karriere in der deutschen Nationalmannschaft. Nach 15 Jahren und 124 Länderspielen beendet er seine bemerkenswerte Laufbahn als Nummer eins im deutschen Tor. Der 38-Jährige teilte seine Entscheidung am Mittwoch mit, nach langen Gesprächen mit seiner Familie und seinen Freunden. Er wollte sich voll und ganz auf den FC Bayern München konzentrieren.
Bekannt war, dass dieser Schritt nicht einfach für ihn war. Trotz guter körperlicher Verfassung und eines möglichen Reizes, an der WM 2026 teilzunehmen, sah Neuer jetzt den richtigen Zeitpunkt gekommen, seinen Fokus auf den Verein zu legen.
Julian Nagelsmann, der Bundestrainer, wurde von Neuer in einem vertrauensvollen Gespräch informiert. Neuners Rücktritt markiert das Ende einer Ära, die 2014 mit dem WM-Triumph ihren Höhepunkt fand.
Manuel Neuers Karriere seit 1991
Manuel Neuer betrat erstmals im März 1991 das Training von Schalke 04 als fünfjähriger Junge. Seine weltweite Karriere begann ernsthaft im Jahr 2000, als er auf die Fußball-Eliteschule Berger Feld wechselte, nur wenige Schritte von der Schalke-Arena entfernt.
Neuer zeigte früh großes Talent. Bereits als Jugendspieler durfte er in der zweiten Mannschaft spielen. In der Saison 2005/06 wurde er dritter Torhüter von Schalke. Sein erster Bundesliga-Einsatz am 19. August 2006 bei Alemannia Aachen war ein Wendepunkt, da er ab diesem Zeitpunkt der Stammtorhüter wurde und Frank Rost ersetzte.
Manuel Neuer beeindruckte schnell mit seinen Leistungen, sowohl in der Bundesliga als auch in der Champions League. Ab 2009 wurde er auch für die deutsche Nationalmannschaft wichtig und trat bei der WM 2010 als Nummer eins in Erscheinung. Seine Stärken lagen in der Luft, auf der Linie und im Umgang mit dem Ball am Fuß.
2011 wechselte Neuer zum FC Bayern, ein Schritt, der sowohl in Schalke als auch bei den Bayern-Fans für Unmut sorgte. Die Schalker nannten ihn „Judas“, während die Münchner Fans ihn zunächst ablehnten. Doch seine beeindruckenden Paraden und sein revolutionäres Spielstil gewannen schnell die Herzen der Bayern-Fans.
Neuer modernisierte das Torwartspiel, indem er nicht nur das Tor hütete, sondern auch offensiv dachte und gefährliche Situationen schon an der Mittellinie verhinderte. Sein Höhepunkt war die WM 2014 in Brasilien, wo er als Torhüter herausragte und seinem Team zum Weltmeistertitel verhalf.
Trotz zahlreicher Verletzungen, darunter mehrere Mittelfußbrüche und ein schwerer Unfall beim Tourenskifahren 2022, blieb Neuer ein fester Bestandteil im Tor der Bayern und der Nationalmannschaft. Im Juli 2024 entschied er sich, seine internationale Karriere zu beenden, nach einer Niederlage gegen Spanien im Viertelfinale der Europameisterschaft. Sein Vertrag bei Bayern läuft noch bis 2025, und er wird sicherlich einen gebührenden Abschied vom DFB bekommen.
Marc-Andre ter Stegen, Neuters langjähriger Ersatz, wird jetzt die Chance bekommen, die deutsche Nationalmannschaft als erste Wahl im Tor zu führen. Der FC Barcelona-Torwart hat seit zehn Jahren auf diese Möglichkeit gewartet. Laut DFB-Sportdirektor Rudi Völler ist ter Stegen ebenfalls ein Weltklassetorwart und die deutsche Mannschaft hat hier keinen Grund zur Sorge.
Neuer wird als einer der größten Torhüter in die Geschichte eingehen. Seine Karriere, geprägt von Innovation und außergewöhnlichen Leistungen, hat das Torwartspiel für immer verändert.
Neuers Abschiedserklärung im Wortlaut: „Irgendwann musste der Tag ja kommen“
Reaktionen zum DFB-Abschied von Manuel Neuer
Rudi Völler (DFB-Sportdirektor): „Manuel Neuers Rücktritt beendet eine großartige Nationalmannschaftskarriere. Im Torhüter-Land Deutschland ragt Manu unter vielen außergewöhnlichen Keepern noch einmal hervor, er hat mit seiner Art das Torhüterspiel revolutioniert. Vor ihm und seinen Leistungen kann man sich nur verneigen. Manuel hatte beim DFB unvergessliche Momente und es war mir eine Freude, die letzten bei der Heim-EM gemeinsam mit ihm erleben zu dürfen.“
Mats Hummels (Weltmeister von 2014): „Der beste Torwart, den ich je gesehen habe.“
Andreas Kronenberg, Torwarttrainer Nationalmannschaft: „Die Zusammenarbeit mit Manu betrachte ich als Privileg. Nicht für viele Sportler gilt, was man für ihn sagen kann: Er hat das Spiel revolutioniert und verändert. Vom ersten Tag an hat mich beeindruckt, mit welcher Offenheit und mit welchem Fokus, welcher Akribie und welcher Leidenschaft Manu gearbeitet hat. Sein Limit wollte er immer weiter ausreizen, er stand schon an der Spitze und wollte dennoch immer besser werden. Auch damit war er ein Vorbild.“